Unklarheiten bei der Renditeberechnung der Riester-Rente

  • 25.08.2014 09:43
Unklarheiten bei der Renditeberechnung der Riester-Rente
(Bild: Andreas Hermsdorf/pixelio.de)

Um zu ermitteln, ob sich ein Anlageprodukt wirklich lohnt, ist die Renditeberechnung entscheidend. Sowohl Politiker wie auch Anleger haben sich in dieser Beziehung auf die Berechnungen des Instituts für Transparenz (ITA) verlassen, die attraktive Erträge versprachen.

Am 15. August jedoch erschien im Handelsblatt ein Artikel, der die Renditeberechnung als fehlerhaft darstellte. ITA und Handelsblatt versuchen jetzt, die Wogen zu glätten.

Die Berechnungen des ITA
Das Institut für Transparenz ist ein Forschungsinstitut, das die Bundesregierung mit diversen Berechnungen zur Rendite der Riester-Rente bereits seit Jahren unterstützt. Vor zwei Jahren etwa errechnete das Institut Renditen von mehr als sieben Prozent, die bei derartigen Produkten möglich seien. Sowohl der Bund der Versicherten wie auch die Verbraucherzentralen kritisierten zum damaligen Zeitpunkt diese Berechnungen, da sie basierend auf nur wenigen Produkten allgemeine Aussagen ermöglichten. Auch die aktuellen Berechnungen sind wohl etwas "irreführend", da die aufgelisteten Tabellen bei der Renditeberechnung einmal die staatliche Förderung berücksichtigen und beim anderen Male diese Förderung außer Acht lassen.

Das Handelsblatt zeigt die Fehler auf
Wie das Institut kurz nach dem Erscheinen des Artikels aufzeigt, waren die Tabellen tatsächlich fehlerhaft erstellt. Allerdings waren die Berechnungen nicht grundsätzlich falsch, sondern eben nur aus verschiedenen Blickwinkeln ermittelt. Die genannte Rendite von 3,6 Prozent sei durchaus möglich, sofern lediglich die Eigenbeiträge der Sparer berücksichtigt würden. Erst wenn auch die staatliche Förderung in die Renditeberechnung einfließt, sinkt diese. Ob es sich dabei um eine Täuschung von Politik und Verbrauchern handelt, kann so nicht festgestellt werden, denn der Fehler sei wohl bereits vor dem Handelsblatt-Artikel erkannt und berichtigt worden. Die korrigierte Version liegt dem Ministerium bereits vor.

Altersvorsorgeprodukte genau prüfen
Die aktuelle Diskussion zeigt damit erneut, dass Anleger und Sparer, die Geld für ihre Altersvorsorge zurücklegen wollen, selbst aktiv werden müssen. Sie sollten die unterschiedlichen Renditen der Altersvorsorgeprodukte gegenüberstellen und individuell prüfen, ob eine Riester-Rente oder aber ein klassischer Investmentsparplan die bessere Lösung ist. Auch Immobilien oder Edelmetalle können eine gute Möglichkeit sein, Geld fürs Alter zurückzulegen und dieses auch noch inflationssicher anzulegen. Pauschale Aussagen können hierbei nicht getroffen werden, denn jede Anlagesituation ist unterschiedlich.

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