Analog oder digital war die Frage beim Jungunternehmer-Event HOGAST-Next 2019

Analog oder digital war die Frage beim Jungunternehmer-Event HOGAST-Next 2019
Anja Kirig sieht in der Individualisierung der Gesellschaft eine neue Herausforderung für die Tourismus-Branche.

Salzburg/Puch (A) Jungunternehmer im Tourismus stehen vor großen Herausforderungen. Das HOGAST-NEXT-Event, das am 20. November 2019 zum dritten Mal stattgefunden haben, ist eine Starthilfe für die neue Generation. Vier Referenten beleuchteten an der FH Salzburg Trends in Hotellerie und Gastronomie und gaben den Teilnehmern praktische Tipps. Die Hauptfrage: Ist die Tourismus-Zukunft digital, oder ist der Urlaub – im Gegenteil – die Flucht aus der Digitalisierung?

Zukunftsforscherin Anja Kirig prophezeit Tourismus-Entwicklungen in den nächsten Jahren und hat an der Fachhochschule in Puch-Urstein Veränderungen im Gästeverhalten analysiert. Sie spricht von einer zunehmenden Individualisierung – der „Tisch für 1“ wird zur Normalität, in den USA und Asien gibt es schon erste Solo-Dining-Lokale. „Hotels und Gastronomiebetriebe müssen sich anpassen, um diese neue Art Gast zu erreichen. Es braucht Angebote, die sich auf die Bedürfnisse des Einzelnen zuschneiden lassen.“

Während Kirig in der Digitalisierung eine Chance für die Branche sieht, plädiert Start-up-Unternehmer Florian Kaps für ein Comeback des Analogen. Konsequenterweise gestaltete er seinen HOGAST-NEXT-Vortrag mit einem alten Overhead-Projektor. Sein Ratschlag für die Gastgeber von morgen: „Jeder Trend bietet die Chance, es anders zu machen.“ Digital erzeugte Erlebnisse könne man hören und sehen. Gäste wünschen sich aber Erfahrungen, die alle Sinne ansprechen, also auch riech-, greif- und fühlbar sind.

Kreativität ist Trumpf
Beide Ansätze vereint Hans-Jürgen Hartauer. „Wer heute ein Fleischgericht isst, kann morgen schon vegetarisch bestellen. Wer individuell reist, wünscht sich vielleicht trotzdem Gemeinschaftserlebnisse. Genauso ist es mit der Digitalisierung, das ist kein Entweder-oder-Thema“, sagt der Tourismusberater. So oder so müssten Hoteliers und Gastronomen querdenken und kreativ sein. „Es geht nicht darum, der Beste zu sein, sondern der Attraktivste.“ Der Schlüssel dazu sei Marktbedeutung.

Zur Marktbedeutung, davon ist Martin Rohla überzeugt, trägt ein Nachhaltigkeitskonzept bei. Nachhaltigkeit hat für ihn neben einer sozialen und ökologischen auch eine ökonomische Komponente. „Im Prinzip bedeutet das: Sei ein netter Mensch, tue nichts, was der nächsten Generation schadet, und mach Gewinn damit“, erklärt der Juror in der TV-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“. In seiner Beratungstätigkeit verzichtet Rohla übrigens auf digitale Hilfsmittel: „Gespräche mit Menschen sind mir lieber, ich will keine ‚Electronic Devices‘ dazwischen haben.“

Vorprogramm mit „Blind Dinner“
Passend dazu hat die HOGAST die NEXT-Teilnehmer am Vorabend des Events zum „Dinner with a Stranger“ eingeladen. Die Mitglieder der Einkaufsgenossenschaft tauschten sich in verschiedenen Salzburger Lokalen persönlich aus, am Ende trafen sich alle Gruppen im Urbankeller. Als „Special Guest“ mit dabei war Markus Tipotsch, der Aufsichtsratsvorsitzende der HOGAST. Seine NEXT-Bilanz: „Das Programm war sehr abwechslungsreich. Vor allem aber haben es alle vier Vortragenden geschafft, Brücken zwischen der Tourismus-Gegenwart und -Zukunft zu bauen. Unser besonderer Dank gilt der Firma Kapsch als Hauptsponsor und allen anderen Unterstützern – ohne sie wäre ein solches Event nicht durchführbar.“ Dr. Mario Joos von der FH Salzburg meint: „Es ist nicht leicht, sich als junger Gastronom einen Tag aus dem Berufsalltag auszuklinken. Es freut mich umso mehr, dass mehrere hundert Besucher der Einladung der HOGAST gefolgt sind.“

Die HOGAST im Detail
Die HOGAST ist mit rund 3.000 Mitgliedsbetrieben und einem Umsatz von 976,3 Millionen Euro die Einkaufsorganisation für Hotellerie und Gastronomie in Österreich. Den süddeutschen Raum betreut das Tochterunternehmen mit Sitz in München. Teil der HOGAST-Gruppe sind außerdem die HOTEL GASTRO POOL speziell für kleinere und mittelständische Hotels und Gastronomiebetriebe sowie die HANDOVER für Einrichtungen im Pflegebereich. Die HOGAST bündelt das Einkaufsvolumen in allen wichtigen Bereichen – von F&B über Non-Food bis zu Versicherungen. Darüber hinaus bietet die HOGAST wertvolle Services zu Themen wie Personal und Vermarktung.

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hogast Einkaufsgenossenschaft f.d. Hotel- und Gastgewerbe reg.Gen.m.b.H.

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